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TUD - Aktuelles - Sabotaging "Hitchcock". Eine kritische Annäherung

Foto: Stan Osborne CC_BY_3.0 (Ausschnitt)

Dem Mythos Alfred Hitchcock widmet sich eine filmwissenschaftliche Tagung, die vom 19. bis 21. Juni 2014 unter der Leitung von Dr. Wieland Schwanebeck an der Professur für Englische Literaturwissenschaft der TU Dresden stattfindet. Unter dem Titel „Sabotaging 'Hitchcock'. Eine kritische Annäherung“ nehmen 20 internationale Experten Person und Werk der britischen Regielegende in den Blick und geben neue Impulse für die Hitchcock-Forschung.

Wurde der britische Regisseur unter seinen Zeitgenossen eher als Großmeister des makabren Spannungskinos denn als ernstzunehmender Künstler gefeiert, wandelte sich seine Rezeption seit den 1950er-Jahren drastisch. Von der These geleitet, dass Hitchcock eben nicht nur gutgemachte Unterhaltung, sondern vielmehr ein vielschichtiges Werk geschaffen hat, begründeten junge französische Filmtheoretiker und Journalisten wie Claude Chabrol und François Truffaut schließlich die moderne Filmwissenschaft. Die nahezu ungebrochene Verehrung und der regelrechte Kult rund um den Filmemacher haben allerdings dazu geführt, dass sich die Hitchcock-Forschung bis in die Gegenwart an hartnäckigen Mythen abarbeitet. So dominiert der Geniekult nach wie vor die Forschungsliteratur,  während vor allem hierzulande die Rolle von Hitchcocks Mitarbeitern sowie sein Frühwerk marginalisiert werden.    Die Professur für Englische Literaturwissenschaft der TU Dresden beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit der Erforschung neuer Medien und der britischen Filmgeschichte. So wurden in den vergangenen Semestern unter anderem Seminare zu „Alfred Hitchcock: The British Years“ oder „The Rise of British Cinema“ gegeben. Die Professur hat sich durch zahlreiche Publikationen, u.a. in den renommierten Zeitschriften MEDIENwissenschaft, Literature/Film Quarterly oder Adaptation auch im Feld der filmwissenschaftlichen und adaptionstheoretischen Forschung positioniert. Wissenschaftliches Ziel ist es, ein etabliertes Forschungsthema wie Alfred Hitchcock um neue Facetten, die gerade in der deutschsprachigen Forschung meist unberücksichtigt bleiben, zu bereichern.

Bei der Tagung werden neben anderen die deutschsprachigen Film- und Kulturwissenschaftler Claudia Bullerjahn (Gießen) und Marcus Stiglegger (Siegen) gemeinsam mit renommierten britischen Fachkollegen wie Charles Barr (Dublin) und Mark Glancy (London) Hitchcocks Werk kritisch untersuchen. Gefragt wird dabei u.a., welche Rolle Hitchcocks Lehrjahre in Deutschland für seine Entwicklung spielten, welcher Stellenwert seinen Drehbuchautoren, Kameramännern und Komponisten zukommt und welche Plotformeln und Frauenbilder Hitchcocks Erzählen bestimmen. Ferner widmet sich die Tagung, die mit dem 75. Jahrestag von Hitchcocks Abschied aus Großbritannien und dem Beginn seiner Hollywood-Karriere im Jahr 1939 zusammenfällt, Schwerpunkten wie den häufig nachrangig behandelten britischen Werken, den Fernseharbeiten sowie den von Hitchcock adaptierten literarischen Vorlagen.Eine Filmvorführung in der englischen Originalfassung rundet die Tagung ab. Am 19. Juni, 20.30 Uhr, wird im Ufa-Kristallpalast Dresden „Das Fenster zum Hof“ aus dem Jahr 1954 gezeigt.

Die Konferenz steht allen Interessierten offen, die Teilnahme ist kostenfrei. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Um eine formlose Anmeldung wird gebeten: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Tagungsorte:19./20. Juni 2014Festsaal im Rektorat der TU Dresden, Mommsenstraße 1121. Juni 2014Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, Wiener Straße 48, Raum 004

Die Tagung wird durch die Fritz-Thyssen-Stiftung und den British Council gefördert.

Weitere Informationen und Tagungsprogramm unter: http://www.tu-dresden.de/slk/hitchcock 

Informationen für Journalisten:Dr. Wieland Schwanebeck,Tel. 0351 463-33088, 0172 1484680Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Authors: Technische Universität Dresden

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