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TUD - Aktuelles - Der Freiberger Dom als begehbares Bild

Foto: Otto Schröder/Freiberger Dom

Zum 1. April 2014 starten an der TU Dresden drei innovative Lehr-Lern-Projekte, die die Qualität der Lehre und das studentische Lernen an den sächsischen Hochschulen verbessern sollen. Das Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen (HDS) fördert sie im Rahmen des Verbundprojekts „Lehrpraxis im Transfer“. Ziele sind der Austausch zwischen den Lehrenden und der Transfer erprobter und innovativer Lehrkonzepte.

Der Dom St. Marien in Freiberg steht im Mittelpunkt eines Projektseminars, das das Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden gemeinsam mit dem Medienzentrum der TU Dresden und dem Institut für Germanistik und Kommunikation der TU Chemnitz durchführt. Unter dem Titel „Der Freiberger Dom – Architektur als Sprache“ erstellen Studenten und Lehrende am Beispiel eines interaktiven Domführers einen Leitfaden für interdisziplinäre Praxislernprojekte. Dazu sind im Sommersemester 2014 mindestens vier gemeinsame Workshops und Exkursionen geplant. Die Studenten kommen aus den Studiengängen Kunstgeschichte und Germanistik sowie dem Lehrgang „Digitale Bildtechniken als Forschungswerkzeuge“ des Medienzentrums der TU Dresden. Die erste Exkursion zum Freiberger Dom soll am11. April 2014 stattfinden.

„Wir verstehen das Projektseminar als Laboratorium, in dem wir zunächst Potenziale und Perspektiven erarbeiten“, sagt Projektleiter Prof. Stefan Bürger von der Professur für Christliche Kunst der Spätantike und des Mittelalters der TU Dresden. Das hochschul- und fächerübergreifende  Zusammenwirken erfordere völlig neue didaktische Ansätze. „So können Lehrende und Lernende ihren eigenen Horizont erweitern.“ Wie genau am Ende der Domführer gestaltet werde, ist daher noch offen. Fest steht aber: Es wird kein Touristenführer im herkömmlichen Sinne werden, der über Fakten und Hintergründe zu Architektur und Kunstschätzen  informiert. „Wir wollen den Freiberger Dom nicht aus kunsthistorischer Sicht betrachten, sondern als Bild, in das man hineingehen kann“, erklärt Stefan Bürger. „Das Bauwerk selbst wird zur Quelle. Je nach Standort und Perspektive können wir in den Architekturen und Räumen ganz unterschiedliche Beziehungen entdecken. Diese sprachlichen Verbindungen der Formen wollen wir gemeinsam mit Literaturwissenschaftlern der TU Chemnitz aufdecken und erzählerisch in kleinen Geschichten umsetzen.“ Dafür ist der Freiberger Dom besonders gut geeignet, weil der Domkomplex und ein Großteil der Ausstattung um und nach 1500 in vergleichsweise kurzer Zeit entstanden sind und durch den Bedeutungs- und Medienwandel der Reformationszeit mit Formen und Inhalten angefüllt wurden. Die hohe Qualität der Werke, die dynastische Bedeutung als wettinische Grablege und großes denkmalpflegerisches Engagement haben zum Erhalt des Ensembles beigetragen. Ausgewählte Positionen im Dom sollen dreidimensional visualisiert werden und vor Ort mit Smartphones voraussichtlich über QR-Codes abrufbar sein.Kooperationspartner im Projekt „Der Freiberger Dom – Architektur als Sprache“:Prof. Dr. Stefan Bürger, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, TU Dresden (Projektleitung)PD Dr. Gesine Schochow-Mierke, Institut für Germanistik und Kommunikation, TU ChemnitzProf. Dr. Thomas Köhler, Medienzentrum, TU DresdenDomgemeinde St. Marien Freiberg

Weitere Lehr-Lern-Projekte an der TU Dresden: „eTUaction“ und „SPAts“

Das Projekt „eTUaction“ strebt eine Verbesserung der Lehre in Massenveranstaltungen unter Verwendung Neuer Medien an. „Mammutvorlesungen ab 500 Personen sind undankbar. Die Studenten haben oft unterschiedliche fachliche Hintergründe, unterscheiden sich im Zugang zu den Inhalten und werden schon durch die Veranstaltungsgröße schnell unaufmerksam“, so Prof. Martin Schmauder von der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden, der das Projekt gemeinsam mit den Arbeitswissenschaftlern der TU Chemnitz bearbeitet. Ziel ist es daher, in den kommenden zwei Semestern vier Module zur Optimierung großer Lehrveranstaltungen zu erproben und als App für mobile Endgeräte anzubieten: Im Modul „Test Your Knowledge“ werden Lernfortschritt und Verständnis mit Hilfe einer Echtzeit-Umfrage noch in der Vorlesung und über einen anschließenden Selbsttest kontrolliert. Auf diese Weise sollen die Beteiligung und das selbstorganisierte Lernen der Studenten innerhalb wie außerhalb des Hörsaals verbessert werden. Im „Fragengenerator“ können sie die Lernplattform selbst mit Fragen speisen und so auch potenzielle Prüfungsfragen entwickeln („Co-Create Your Exam“). Die Evaluierungsfunktion ermöglicht es, jede Vorlesung zu bewerten („Evaluate Your Teacher“), offene Fragen können in einer regelmäßigen Skype-Sprechstunde bearbeitet werden („Meet Your Teacher“). Das Instrumentarium wird ab April 2014 an der TU Chemnitz pilothaft erprobt, um dann im Wintersemester 2014/15 in den Vorlesungen „Arbeitswissenschaft“ an der TU Dresden und der TU Chemnitz eingesetzt zu werden.

Das Projekt „SPAts“ (Online Self-/PeerAssessments) am Internationalen Hochschulinstitut (IHI) Zittau der TU Dresden widmet sich der Entwicklung eines Prozesses, bei dem die Studenten die Ergebnisse ihres eigenen Lernprozesses gegenseitig evaluieren. Zunächst liegt der Fokus auf mathematisch orientierten Fragestellungen der Bereiche Thermodynamik und Supply Chain Management (Wertschöpfungslehre). Darüber hinaus versteht sich „SPAts“ auch als Pilotprojekt für andere Fächer und Hochschulen. Die Studenten sollen durch Online-Lehr-/Lern-Szenarios und Übungsaufgaben auf der Lernplattform „Opal“ die Möglichkeit zur selbstgesteuerten und kooperativen Prüfungsvorbereitung erhalten. „Die Besonderheit des Projekts besteht in der interdisziplinären Arbeit“, erläutert Projektleiter Prof. Thorsten Claus vom IHI Zittau. „Die am IHI Zittau beheimateten wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellungen des Supply Chain Managements werden mit den ingenieurtechnischen Lerninhalten unseres Projektpartners am Hauptcampus in Dresden, der Professur für Technische Thermodynamik von Prof. Cornelia Breitkopf verbunden.“

Hintergrund

Zum dritten Mal fördert das Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen (HDS) innerhalb des Verbundprojekts Lehrpraxis im Transfer (LiT) im Rahmen des Qualitätspakts Lehre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) innovative Lehr-Lern-Projekte. Diese fokussieren fachspezifische Herausforderungen der Lehre und des Lernens sowie den Einsatz Neuer Medien in der Hochschullehre.www.lehrpraxis-im-transfer.deInformationen für Journalisten:„Der Freiberger Dom – Architektur als Sprache“Prof. Stefan Bürger, Tel. 0351 463-35790, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!„eTUaction“Prof. Martin Schmauder, Tel. 0351 463-33327, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!„SPAts“Prof. Thorsten Claus, Tel. 03583 5549911, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Authors: Technische Universität Dresden

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