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TUD - Aktuelles - Zehn aus 1.300

Vor zwei Jahren wurde die TU Dresden als eine der elf Exzellenz-Universitäten in Deutschland ausgezeichnet. Die mit Abstand umfangreichste Maßnahme ihres Zukunftskonzeptes sind die Open Topic Tenure Track Professuren, ein völlig neuartiges Programm zur Gewinnung der weltweit „Besten Köpfe“ für Forschung und Lehre. Diese überdurchschnittlich gut ausgestatteten Professuren wurden thematisch völlig frei ausgeschrieben und münden nach fünf Jahren bei entsprechender Leistung in eine dauerhafte Anstellung.

Das weltweite Interesse an diesem neuartigen Programm war immens. Insgesamt gingen mehr als 1.300 Bewerbungen ein, davon über 500 aus dem Ausland. Inzwischen ist der Auswahlprozess abgeschlossen und die ersten sieben der insgesamt zehn Professorinnen und Professoren haben zwischenzeitlich ihren Ruf an die TU Dresden angenommen. Vier davon haben in den vergangenen Wochen mit ihrer Arbeit in Dresden bereits begonnen:

Seit 1. Mai hat Prof. Lars Koch die Open Topic-Professur für Medienwissenschaft und Neuere deutsche Literatur an der TU Dresden inne. Am 19. Mai startete Prof. Daniel Balzani als Open Topic-Professor für Mechanik, gefolgt von Prof. Sabine Müller-Mall, die seit 1. Juni Open Topic-Professorin für Rechts- und Verfassungstheorie an der TU Dresden ist. Der vierte Open-Topic-Professor ist Andrés Fabián Lasagni, der seine Professur für Laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung am 15. Juni angetreten hat.

„Mit der Besetzung der Open Topic Tenure Track Professuren ist ein großer Meilenstein bei der Umsetzung unseres Zukunftskonzeptes erreicht“, sagt der Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen. „Die Fülle und Qualität der Bewerbungen hat gezeigt, dass die TU Dresden sowohl national als auch international als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. Wir haben uns für die Bewerber viel Zeit genommen und konnten schließlich zehn herausragende Kolleginnen und Kollegen für diese besonderen Professuren gewinnen. Der Zugewinn an Innovationskraft und interdisziplinärem Forscherdrang für die TU Dresden ist enorm und für mich Bestätigung, dass unser Konzept für die Open Topic Tenure Track Professuren aufgeht.“

Auch Prof. Matthias Klinghardt, Sprecher des Bereiches Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden, freut sich auf die neuen Kolleginnen und Kollegen: „Wie alle Bereiche der TU Dresden profitieren auch die Geistes- und Sozialwissenschaften durch innovative und außergewöhnliche neue Lehrmethoden und Forschungsfelder der Open Topic-Professoren. Beispielhaft möchte ich hier das Gebiet der Systematischen Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Musikkognition nennen. Die neuen Professoren werden die gesamte Universität nachhaltig bereichern und stärken.“

Mit den Kandidatinnen und Kandidaten für die verbleibenden drei Open Topic Professuren steht die Universitätsleitung der TU Dresden in abschließenden Verhandlungen. Bis zum Wintersemester 2014/15 sollen alle zehn Open Topic-Professoren der TU Dresden ihre Arbeit aufgenommen haben.

Informationen für Journalisten:Kim-Astrid Magister, Tel. 0351 463-32398Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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PROF. LARS KOCH

Professur für Medienwissenschaft und Neuere deutsche LiteraturInstitut für Germanistik/Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften

Seit 1. Mai 2014 hat Lars Koch die Open Topic-Professur für Medienwissenschaft und Neuere deutsche Literatur an der TU Dresden inne.

WerdegangLars Koch, geboren 1973, promovierte 2004 an der Rijksuniversiteit Groningen mit der Arbeit „Der Erste Weltkrieg als Medium der Gegenmoderne“.Nach Lehraufträgen an der Humboldt-Universität zu Berlin folgten eine Forschungsdozentur im Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen der Integration“ an der Universität Konstanz sowie Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Konstanz und Hagen.Von 2006 bis 2009 war er als persönlicher Referent von Dr. Konrad Schily im Bundestag tätig. 2009 bis 2012 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Niels Werber an der Universität Siegen.

ForschungsfeldLars Kochs Forschungsinteressen kreisen um die Kultur- und Medientheorie der Störung, die Literatur- und Mediengeschichte der Angst sowie um TV-Serie und Spielfilm als Medien gesellschaftlicher Selbstbeschreibung.Seit Januar 2013 ist Prof. Koch Principal Investigator der interdisziplinären ERC Starting Grant-Forschergruppe „The Principle of Disruption“.Die Gruppe analysiert gesellschaftliche Selbstbeschreibungen anhand von „Störungen“ des Alltags wie Terroranschlägen, Amokläufen, Unfällen oder neuartigen Krankheitsbildern. Dabei wird das Potenzial von Literatur und Musik, Film und TV-Serie sowie theoretischer Figuren der Wissenschaftsgeschichte für die Wahrnehmung und Verarbeitung von Störungen bestimmt. Das Forscherteam agiert interdisziplinär zwischen Literatur- und Medienwissenschaft, Wissensgeschichte und (Kultur-)Soziologie.Geplante Projekte und VeranstaltungenAm 24. Juni 2014 plant Prof. Koch eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe "Figuren der Störung". Zu Gast an der TUD sind die renommierten Kulturwissenschaftler Prof. Niels Werber (Siegen) und Prof. Hartmut Böhme (Berlin). In Form von Kurzvorträgen und eines gemeinsamen Gesprächs soll über das Selbstverständnis des modernen Menschen in seiner Beziehung zu Technik und Natur diskutiert werden.Neben einem Workshop zum Verhältnis von Fiktion und Politik, der Ende 2014 stattfinden wird, ist zudem für den Frühsommer 2015 eine internationale Tagung zu „Imaginationen der Störung“ in Planung, die Prof. Koch gemeinsam mit der international bekannten Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Elisabeth Bronfen (Zürich) durchführen wird. Ziel dieser Dresdner Tagung wird es sein, zu untersuchen, welchen Beitrag die massenmedialen Erzählungen des Kinos und der TV-Serie zur Wahrnehmung und Reflexion gesellschaftlicher Bedrohungsszenarien leisten.[Zurück]

PROF. DANIEL BALZANI

Professur für MechanikInstitut für Mechanik und Flächentragwerke/Fakultät Bauingenieurwesen

Seit 19. Mai 2014 arbeitet Daniel Balzani als Open Topic-Professor für Mechanik an der TU Dresden.

WerdegangDaniel Balzani (Jahrgang 1976) absolvierte bis März 2003 ein Bauingenieurstudium mit Vertiefung in der höheren und computergestützten Mechanik an der Universität Duisburg-Essen.Im Anschluss erhielt er ein Promotionsstipendium an der Technischen Universität Darmstadt, wo er im April 2006 promovierte. Als Post-Doktorand kehrte er an die Universität Duisburg-Essen zurück und war dort bis März 2009 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Es folgte die einjährige Vertretung der Professur für Baumechanik mit Schwerpunkt Materialtheorie an der Leibniz Universität Hannover.2010 erhielt er ein 7-monatiges DFG-Forschungsstipendium am California Institute of Technology in Pasadena, USA. Im selben Jahr wurde er mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Seit 2010 bis zu seiner Berufung an die TUD war Prof. Balzani Akademischer Rat auf Zeit an der Universität Duisburg-Essen, wo er seine Habilitation im Dezember 2012 abschließen konnte.

Forschung und LehreForschungsschwerpunkte von Daniel Balzani sind die Biomechanik, Mehrskalensimulationen sowie die Modellierung mikroheterogener Materialien wie biologische Weichgewebe oder Mehrphasenstahl.Bisherige Lehrtätigkeiten umfassen Vorlesungs- und Übungsveranstaltungen in den Gebieten „Technische Mechanik“, „Materialmodellierung“, „Mikromechanik“, „Numerische Methoden in der Mechanik“ und „Nichtlineare Finite-Elemente Methoden“. An der TUD plant Prof. Balzani Vorlesungen aus dem Bereich der Mechanik im Pflicht- bzw. Wahlbereich sowie die Etablierung vertiefender Vorlesungsreihen aus dem interdisziplinären Arbeitsfeld der Biomechanik.

Geplante ProjekteProf. Balzanis Arbeitsgruppe wird dem Institut für Mechanik und Flächentragwerke in der Fakultät Bauingenieurwesen zugeordnet. Gemeinsame Forschungsaktivitäten innerhalb der Fakultät sind insbesondere in der Mechanik mit Prof. Kaliske und Prof. Zastrau sowie mit Prof. Curbach aus dem Massivbau zu erwarten, aber auch mit Professoren des Maschinenbaus.Im Bereich der Biomechanik schätzt Balzani gemeinsame Arbeiten mit Prof. Guck vom Biotech sowie außeruniversitären Einrichtungen wie z.B. dem Leibniz-lPF, dem Leibniz-lFW und dem MPI-CBG als besonders fruchtbar ein.Internationale Projekte mit Partnern des Caltech, der UCLA, dem EPF Lausanne und der TU Graz sollen fortgesetzt und weitere Kooperationen aufgebaut werden.Prof. Balzani möchte folgende Projekte an der TU Dresden verfolgen:

  •   Modellierung von Schädigung in Arterienwänden
  •   Simulation von Zellen
  •   Mehrskalenmodellierung von „Microtruss“-Materialien
  •   Numerische Berechnung von faserverstärkten Schalenkonstruktionen
  •   Modellierung von Mehrphasenstahl[Zurück]

PROF. SABINE MÜLLER-MALL

Professur für Rechts- und VerfassungstheorieInstitut für Politikwissenschaft/Philosophische Fakultät

Seit 1. Juni 2014 ist Sabine Müller-Mall Open Topic-Professorin für Rechts- und Verfassungstheorie an der TU Dresden.

WerdegangSabine Müller-Mall (geb. 1979) studierte Rechts- und Politikwissenschaften in Freiburg im Breisgau, Aix-en-Provence und Leipzig und promovierte 2010 zum Thema „Performative Rechtserzeugung“ an der Humboldt-Universität zu Berlin.Von 2006 bis 2014 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Christoph Möllers an der Georg-August-Universität Göttingen, der Humboldt-Universität zu Berlin und am Sonderforschungsbereich 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ (Teilprojekt „Ästhetik juridischen Urteilens/Juridik ästhetischen Urteilens“).2012 veröffentlichte sie die Monographie „Performative Rechtserzeugung. Eine theoretische Annäherung“ (Velbrück Wissenschaft) und 2013 „Legal Spaces. Towards a Topological Thinking of Law“ (Springer).ForschungsschwerpunkteProf. Müller-Mall betreibt Grundlagenforschung im Bereich der Rechts- und Verfassungstheorie. Konkrete Schwerpunkte sind:

  • Begriff und Funktionsweise von Rechtsnormativität
  • Urteilsbildung, Beschreibung normativer Ordnungsmuster
  • Transnationalisierung des Rechts
  • Comparative Constitutionalism
  • Recht unter den Bedingungen der Digitalisierung und Vernetzung
  • Sprachliche Bedingungen des Rechts
  • Recht und Ästhetik
  • Wissenschaftstheorie der Rechtswissenschaft

Geplante AktivitätenFragestellungen, an denen Prof. Müller-Mall an der TUD arbeiten möchte, sind u.a.: Welche Begriffe und Beschreibungen ermöglichen es, die Transnationalisierung des Rechts wissenschaftlich fassbar zu machen?Und: Wie kann man der Normativität des Rechts in seiner transnationalisierten Form näher kommen?Langfristig plant sie, an der TUD einen wissenschaftlichen Ort für die Verknüpfung von Rechts- und Verfassungstheorie aufzubauen und der Grundlagenforschung am Recht einen großen Stellenwert einzuräumen.

Da ihr Forschungsgebiet nicht nur innerhalb einer Disziplin zu bearbeiten ist, sieht sie hierfür im Rahmen ihrer interdisziplinär angelegten Professur ideale Bedingungen: „An der TU Dresden gibt es seit langer Zeit umfassende und sehr produktive Verbundforschungsprojekte im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften; dort sehe ich viele Anknüpfungspunkte für meine Arbeit.“ Ihre Lehrtätigkeit an der TUD möchte sie dementsprechend interdisziplinär, forschungsnah und experimentell gestalten.[Zurück]

PROF. ANDRÉS FABIÁN LASAGNI

Professur für Laserbasierte Methoden der großflächigen OberflächenstrukturierungInstitut für Fertigungstechnik/Fakultät Maschinenwesen

Seit 15. Juni 2014 hat Andrés Fabián Lasagni die Open Topic-Professur für Laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung inne.

WerdegangProf. Lasagni stammt aus Argentinien, wo er von 1997 bis 2002 Chemieingenieurwesen an der Universidad Nacional del Comahue studierte. 2003 bis 2006 folgte das Doktoratsstudium der Materialwissenschaften an der Universität des Saarlandes zum Thema „Advanced Design of Periodical Structures by Laser Interference Metallurgy in the Micro/Nano Scale on Macroscopic Areas“.Von 2002 bis 2007 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Frank Mücklich am Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe der Universität des Saarlandes und dabei zwei Jahre als Gruppenleiter der Laser Processing Group tätig. 2007 erhielt er ein Alexander von Humboldt-Stipendium für Forschungsaufenthalte am Georgia Institute of Technology und der University of Michigan (USA).Seit September 2008 leitete Prof. Lasagni die Forschungsgruppe Oberflächenfunktionalisierung am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik Dresden (IWS). Seit Juli 2012 hatte er die Professur für Laserstrukturieren in der Fertigungstechnik am Institut für Fertigungstechnik der TU Dresden inne.Prof. Lasagni erhielt zahlreiche Ehrungen, u.a. die Auszeichnung zum German High Tech Champion in der Photovoltaik 2011 und den Masing-Gedächtnispreis der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde 2012 für seine Erfolge bei der Anwendung der Lasertechnik in der Werkstoffwissenschaft.Forschung und LehreProf. Lasagnis Forschungsthemen liegen in den Bereichen der Oberflächen- und Lasertechnik, der Werkstoffwissenschaft und dem Maschinenwesen.Seine bisherigen Schwerpunkte werden sich im Rahmen der Open Topic-Professur erweitern auf Themen wie die großflächige Herstellung nanostrukturierter Oberflächen mittels Laserverfahren, um neue Oberflächenfunktionen zugenerieren. Hinzu kommen die Entwicklung optischer Komponenten für die Laserbearbeitung sowie die Entwicklung von Strategien und Verfahren für eine Oberflächenstrukturierung mit hoher Geschwindigkeit, um effizienter und effektiver produzieren zu können.Als Open Topic-Professor möchte er gleichzeitig seine Lehrtätigkeit verstärken und dabei praxisorientiert gestalten: „Mein Ziel ist es, die Wünsche und Erwartungen aus der Industrie an die Studierenden weiterzugeben. Ich möchte nicht nur die theoretischen Grundlagen vermitteln. Mir ist wichtig, dass das, was ich lehre, auch in der Praxis nutzbar ist.“

ProjekteProf. Lasagni ist an einer Reihe von Projekten beteiligt, die bereits laufen, z.B. der Herstellung antibakterieller Oberflächen zusammen mit Prof. Carsten Werner vom Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF) oder einem Projekt mit Prof. Beckmann zum Thema „Wärmetauschen“.Anfang des Jahres startete ein DFG-Projekt mit Prof. Brosius zum Thema „Makro- und Mikrostrukturierung von Tiefziehwerkzeugen zur Trockenumformung“ im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1676, an dem Prof. Lasagni ebenfalls beteiligt ist.Darüber hinaus wird Prof. Lasagni auch zukünftig eng mit dem IWS verbunden bleiben, um vorhandene Synergien weiterhin zu nutzen und den Kontakt zu Industriepartnern aufrechtzuerhalten.In der Verbindung der TU Dresden zu vielen außeruniversitären Einrichtungen im Rahmen von DRESDEN-concept sieht Prof. Lasagni ideale Voraussetzungen für seine Arbeit. „Diese Vielfalt an Austausch- und Kooperationsmöglichkeiten findet man in Deutschland kein zweites Mal! Damit bietet mir die TU Dresden hervorragende Möglichkeiten, meiner Forschung zielgerichtet, interdisziplinär und langfristig nachzugehen.“[Zurück]

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Authors: Technische Universität Dresden

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