Bernd Hahn hat bereits in den 1980er Jahren abstrakte Formgebungen gesucht. Aus maßvoll gesetzten Abständen, Rhythmen, Verhältnissen und Proportionen entstehen sowohl kraftvolle großformatige Gemälde als auch kleine, sparsame Zeichnungen von großer Intensität. Bernd Hahn hat eine unverwechselbare Bildsprache gefunden.
Die Städtische Galerie Dresden vereint in der Ausstellung Gemälde und Zeichnungen aus den wichtigen Schaffensphasen des Künstlers. Erstmalig werden Bernd Hahns Skizzenbücher gezeigt sowie der DEFA-Animationsfilm „Kubus im Rock“ aus dem Jahr 1988 (Regie: Thomas Stephan), für den Bernd Hahn die Grafik erstellte.
Bernd Hahns Zeichnungen zeigen mitunter nur wenige, miteinander verbundene Linien. Sie „durchschreiten“ das Blatt, als wollten sie es vermessen. Ausdehnung, Richtung und Proportion der Linien werden in seinen zeichnerischen Arbeiten genauso bewusst eingesetzt wie Papiersorten und Farben.
In der Ausstellung sind Gemälde aus verschiedenen Werkgruppen des Künstlers versammelt, die aus dem Zeitraum 1988 bis 2010 stammen.
Von 1985 an setzte sich Bernd Hahn mit Farbfeldern auseinander. In der Ausstellung sind schwarz umrandete Arbeiten mit geometrischen Aufteilungen vertreten, aber auch einzeln bemalte Leinwände, die der Künstler zu einem Werk verband. Souverän und nuancenreich geht er in diesen Gemälden mit der Farbmaterie um und steht damit in der Tradition der Dresdner Malerei.
Während seines Aufenthaltes in Rom 1994 inspirierten ihn die römische Antike und die Ausmalung etruskischer Gräber. In der Folge beschäftigte ihn vermehrt das Thema „Streifen und Striche“, das er zahlreich variierte. Eine neue Farbigkeit zog in sein Werk ein.
In seinen „Konstellationen“ von 2007 und 2008 füllt er den Bildraum mit einfachen geometrischen Objekten aus, die in die Bildfläche gespannt sind.
In den Jahren 2009 und 2010 entstand die letzte Werkgruppe des Künstlers. Konstruktive Quadrate und Rechtecke, die sich bisweilen zu Winkeln zusammenfügen, setzte er locker gestreut auf die Leinwand.
Die Leihgaben stammen aus dem Nachlass von Bernd Hahn. Zu sehen sind 52 Werke, davon 24 Gemälde, 21 Zeichnungen, sechs Skizzenbücher sowie ein überarbeiteter Katalog und der Film „Kubus im Rock“ von 1988 (Progress Film Verleih).
Zur Ausstellung liegt ein umfangreicher Katalog vor mit Beiträgen von Carolin Quermann, Michael Freitag und Matthias Flügge sowie einer ausführlichen bebilderten Biografie von Sigrid Walther.
Zudem sind darin Stimmen zum Künstler versammelt von Jürgen Wenzel, Anton Paul Kammerer, Petra Kasten, Veit Hofmann, Ernestine Höhne, Gunter Ziller und Ingrid Koch.
224 Seiten, Preis: 19,80 Euro, Kerber-Verlag, ISBN 978-3-86678-703-2
Veranstaltungen zur Ausstellung :
Freitag, 28. Juni, 16.30 Uhr
Studenten führen Studenten
Die architektonische Idee im Werk von Bernd Hahn
mit Anne Oswald, Studentin der Kunstgeschichte an der Technischen Universität Dresden
Freitag, 5. Juli, 16.30 Uhr
Kuratorenführung
mit Dr. Carolin Quermann
Samstag, 13. Juli
Museumssommernacht
21 Uhr
Kuratorenführung
mit Dr. Carolin Quermann
22.30 Uhr
Klang – Bild – Kunst
AuditivVokal Dresden zu Gast bei Bernd Hahn
Chorkonzert im Treppenhaus
Freitag, 30. August, 16.30 Uhr
In memoriam Andreas Küchler
mit Wolfgang Petrovsky / Kunstverein Einnehmerhaus
musikalisch umrahmt von Beate Hofmann, Cello
Mittwoch, 4. September, 19 Uhr
Der Grafiker Bernd Hahn und die B53
mit Dr. Hans-Ulrich Lehmann
Es besteht die Möglichkeit, Mappen von Bernd Hahn und der B53 anzusehen.
Freitag, 13. September, 16.30 Uhr
Farbe satt! Vom Kolorismus zur Farbfeldmalerei
Vortrag von Doris Annette Hartmann, Universität Paderborn
Regelmäßige Führungen jeweils am 2. und 4. Freitag
im Monat um 15 Uhr
Weitere Termine können vereinbart werden.
Öffnungszeiten :
22. Juni bis 22. September 2013
Dienstag bis Donnerstag, Samstag und Sonntag 10 – 18 Uhr
Freitag 10 – 19 Uhr
Montag geschlossen
Eintrittspreise:
4,00 Euro
ermäßigt 3,00 Euro
Gruppen ab 10 Personen 3,50 Euro
Quelle: Museen der Stadt Dresden